Am gestrigen Sonntag den 26.07.2020 durften wir nun endlich im Pokalfinale wieder um das begehrte Stück Blech kämpfen. Bekanntlich zum vierten Mal in Folge.
Viele Mannschaften wären gern die Protagonisten vor den rund 700 Zuschauern gewesen, aber wir haben es uns durch harte Arbeit und viel Willen wieder verdient!

Sehr aufgeregt starteten wir in die Partie und konnten den Mannen der zweiten Auswahl der BSG Stahl Riesa nur wenig entgegen setzen. So auch in der 12. Spielminute. Mit einem langen Ball setzte der Innenverteidiger in blau-weiß, Dirk Thieme, den lauernden René Müller stark in Szene, der die Chance nutzte und direkt zum 0:1 netzte.
Der Wachmacher tat uns gut, die Aufregung verflog mehr und mehr und wir kamen besser in die Partie. Durch ein paar wenige Standards gewannen wir an Sicherheit und kamen auch zu unseren Chancen. Die richtige Einstellung sah man uns jedoch noch nicht an.

Nachdem das in der Pause klar angesprochen wurde, gab es in der zweiten Hälfte ein anderes Spiel. Wir wussten, auch im Halbfinale haben wir das Ding gedreht! In der 52. Minute war es unser Fred Kühne, der wie so oft in der Saison, mit seinem Tempo im Laufduell nicht fair vom Ball getrennt werden konnte und damit völlig verdient die rote Karte, wegen Notbremse, vom letzten Mann der Riesaer zog. Nach dem anschließenden Freistoß durch Martin Johne führte ein klares Handspiel der Riesaer Mauer leider nicht zum ersten Elfmeter der Partie.
Ein Doppelwechsel auf unserer Seite brachte dann nochmal frischen Wind. Ulrich Gründling und Alexander Voigt kamen nun aufs Feld. Noch eine halbe Stunde.
In der 71. dann endlich die Erlösung. Nach einer Ecke durch Michael Klotzsch kam Ulrich Gründling am Fünfmeterraum der Riesaer zum Kopfball, den Abpraller verwandelte unser, wieder hervorragend aufgelegter Kapitän Mirko Tillner. Tor Nummer fünf im dritten Pflichtspiel nach Corona. Respekt!

Trainer David Wuckasch merkte nun, dass die Partie kippte und das Pendel klar für uns Tauschaer ausschlug. Was also tun? Große Ansagen über Bord werfen und doch die Kicker der Ersten aus der Landesliga bringen? Gesagt - getan! In der 73. Minute kam der Kapitän der Landesliga-Auswahl 2019/2020 Köhler mit der Nummer 13 aufs Feld. Damit war im Zentrum die Unterzahl nicht mehr zu spüren. Bereits die Einwechslungen von Gründler und Reinkorber (beide mehr als 50 Prozent der Pflichtspiele bei der Landesligauswahl) haben gezeigt wie wichtig dem Verein aus der Nudelstadt dieser Pokal ist.

In der 80. Minuten lag dann der Siegtreffer in der Luft, bzw. am Pfosten. Ein guter Drehschuss von Michael Klotzsch verfehlte sein Ziel denkbar knapp.
Dann der dritte Wechsel auf unser Seite. Paul Petzold kam für Jörg Günther und sollte auf der linken Seite nochmal richtig Dampf machen.
Nach 90 Minuten geht das 1:1 so in Ordnung. Jede der beiden Mannschaften konnte eine Halbzeit für sich verbuchen, wobei wir dem Sieg am Ende näher waren.

In der Verlängerung konnten wir froh sein, den besten Hüter der Liga bei uns im Kasten zu haben. Mal um Mal kamen die Mannen in blau-weiß zu klaren Chancen, die nicht verwandelt werden konnten. Da half die, verdiente, gelb-rote Karte von unserem defensiven Mittelfeldspieler Martin Johne auch nicht weiter.
Gehen wir also auf Nummer sicher und pfeifen einen Elfmeter der nie einer war. Letzte Spielminute!

Schon bevor der hohe Ball in den 16 flog wusste jeder auf dem Feld und an der Linie was der Riesaer Stürmer jetzt versuchen wird. Nur einer war davon völlig überrascht und ließ sich von der gespielten Theatralik beeinflussen. Leider hat dieser Mann an diesem Tag die Pfeife in der Hand und zeigte zum Ärger aller auf den Punkt. Völlig unnötig macht der Schiedsrichter in diesem Moment seine solide unauffällige Leistung zunichte.

Auf den Videos, von der Situation, ist klar erkennbar, dass die Assistentin an diesem Tag mit Ihrem linken Arm klar andeutet: Weiterspielen! Fragt sich weshalb der Herr, am Mittelkreis positioniert, in einem Endspiel mit solcher Brisanz nicht einmal Rücksprache mit der Assistentin hält. Nein, nicht einmal nach draußen schaut und der Person vertraut die näher dran steht. Berechtigte Frage an der Stelle: Wofür gibt es dann ein Schiedsrichtergespann?

Fakt ist eins: wir spielen im Kreis und auf dem Niveau sind Fehler erlaubt. Nur muss man sich menschlich hinterfragen, ob man sich als Person so wichtig nimmt, das man ein Spiel zweier aufopferungsvoll kämpfenden Mannschaften nach einer so kräftezehrenden Zeit wie den letzten Monaten, maßgeblich beeinflussen muss. Wir haben letztes Jahr gesehen, was in Lampertswalde passiert ist und wir haben gestern noch Krasseres erfahren. Bedenklich, dass wir im Kreis Meißen nicht in der Lage sind, einen Schiedsrichter für ein Pokalfinale abzustellen, der es schafft in der 120. Minute läuferisch so auf der Höhe zu sein, dass er die Spielsituation im 16er aus der Nähe und nicht vom Mittelkreis entscheiden kann.
Unser Spieler Jörg Günther (15) bekam nach dem Apfiff der Partie noch die rote Karte wegen einer Beleidigung gegenüber des Unparteiischen.

Jetzt ist es so. Es ist nicht zu ändern. Von dem Feedback vieler Mannschaften aus dem Kreis, die die Situation ebenso bewertet haben, können wir uns nichts kaufen. Auch das Fehler eingestehen danach bringt uns nichts. Wir schlucken die bittere Pille und lassen uns nicht bremsen. Das was wir erreicht haben und noch erreichen werden ist größer! Also Köpfe hoch und weiter machen! Nur der LSV! Danke an alle Fans die gestern dabei waren und sich das geile Spiel angeschaut haben! Ihr wart mega! Mit euch haben wir leidenschaftlich bis zum Ende gefightet und gefeiert!
Jetzt sind wir platt, atmen durch, verarbeiten die Bilder und schon am kommenden Sonntag geht es mit dem 4. Volvic Triathlon wieder nach vorn! Sport frei!

 

Ein paar Impressionen des Tages gibt es auf unserer Facebook Seite