Mit einer guten Leistung aus dem Auswärtsspiel in Kreinitz im Rücken, sollte im Derby gegen Radeburg nun endlich auch der erste Heimsieg der Saison her. Die Gäste kamen, nach einem missglückten Saisonstart, als Tabellen-Letzter nach Tauscha. Sicherlich nicht mit sehr viel Selbstvertrauen ausgestattet, schaffte es der LSV aber die Radeburger durch haarsträubende individuelle Fehler aufzubauen. Es schien so, als hätte der LSV über die Woche das Fußball spielen verlernt.

Die beiden Teams boten den Zuschauern nämlich sehr fade Fußballkost. Mit Kreisoberliga hatte das nicht viel zu tun. Radeburg stand hinten relativ sicher, hatte aber auch nicht wirklich größere Probleme mit der Offensive des LSV. Wenig Bewegung, wenig Ballsicherheit, wenig Kreativität. Dazu gesellten sich dann noch eklatante Abspielfehler im Spielaufbau und immer wieder falsche Entscheidungen, die den Gästen dann zeigten, dass hier und heute doch etwas gehen könnte. Der LSV schaffte es in der ersten Hälfte, keinen einzigen Schuss aufs Tor zu produzieren. Freistöße, Ecken Spielzüge, alles Stückwerk und ohne Konsequenz vorgetragen. Auch Radeburg hatte in der ersten Hälfte keine Nennenswerte Torchance und so blieb es beim 0:0 zur Pause.

Auch die zweite Hälfte setzte sich genau so fort. Bis zur 57. Minute. Wieder ein völlig unnötiger Fehler. Ohne Bedrängnis spielte die LSV-Verteidigung einen Pass genau in die Füße des Gegners, ein direkter Pass auf den Radeburger Stürmer Sebastian Schönlebe, der sich nicht zweimal bitten lässt und zum 0:1 trifft.
Es dauert genau 30 Sekunden, da folgte der nächste Lapsus. Diesmal im Mittelfeld. Wieder ein schrecklicher Ballverlust, Pass in den Lauf des Gäste-Stürmers Justus Rößner, der mit letzter Kraft noch einen Torabschluss erzwingt. Der sonst so sichere LSV Schlussmann Veit Griebsch lässt den nicht sehr platzierten Ball aber über die Hände rutschen und schon steht es 0:2.

Radeburg hatte in 2 Minuten ohne viel eigenes Zutun das Spiel in der Hand und beim LSV hingen die Köpfe jetzt noch tiefer. Die Einwechslungen der Youngster Johann Hausdorf und Simon Lucchesi brachte dann ein bisschen Schwung in die LSV Offensive. Es dauerte aber bis zur 88. Minute bis Erstgenannter eine Ecke zum Anschlusstreffer verwerten konnte. Schon sein zweiter Treffer bei den Herren. Es sollte aber der einzige Lichtblick an diesem grauen Sonntag bleiben.

Es keimte nochmal kurz Hoffnung auf einen Punktgewinn, aber an diesem Tag wäre man sicherlich auch mit diesem einen Punkt nicht viel fröhlicher vom Platz gegangen. Zu schlecht war die eigene Vorstellung. Zu wenig von dem vorher angesprochenen wurde umgesetzt und so war die Niederlage dann auch mehr als verdient.
Jetzt heißt es die Köpfe wieder frei bekommen und konzentriert auf das nächste Derby am kommenden Wochenende im Lampertswalde vorbereiten. Das Fußballspielen kann man ja nicht innerhalb einer Woche verlernt haben.