Der 7. Spieltag bescherte den LSV Kickern gleich das nächste Derby. Nachdem in der Vorwoche der TSV Radeburg zu Gast war, reisten die Schulze Schützlinge zum SV Lampertswalde. Die Zeichen standen auf Wiedergutmachung. Das Trainerteam sowie die Spieler waren sich einig, dass so eine Leistung wie in der Vorwoche nicht akzeptabel ist. Dafür gingen die Jungs auch mal andere Wege. Unter Anderem wurden kurzfristig ein zusätzlicher Teamabend ausgerufen und der Ablauf in der direkten Spielvorbereitung verändert. Im Nachgang muss man sagen, dass grundsätzlich eine andere Bereitschaft und Konzentration auf dem Platz zu finden war, dennoch man die gewisse Leichtigkeit und Automatismen nicht innerhalb einer Woche erzwingen kann. Und das in diesen Situationen auch das nötige Glück ausbleibt, ist eben nicht nur eine Fußballfloskel.

Im Vergleich zur Vorwoche konnte Coach Schulze nach Verletzungspausen wieder auf Fred Kühne, der direkt wieder in die Startformation rutschte, sowie auf Michael Klotzsch und Benjamin Arndt, die beide auf der Bank Platz nahmen, zurückgreifen. Die Partie begann wie es zu erwarten war. Keine hohe Spielkultur, dafür viel Kampf und Krampf. Beide Mannschaften wollten aus einer gesicherten Defensive heraus agieren, was häufig zu langen Bällen auf beiden Seiten führte. So plätscherte die erste viertel Stunde vor sich hin. Tauscha hätte hier nur über schneller Konter Gefahr erzeugen können, doch diese wurden sehr resolut durch die Lampertswalder unterbunden. Lampertswalde hingegen entwickelte nur durch Standards so etwas wie Torgefahr. So dauerte es bis zur 17. Spielminute, in der Lampertswalde nach einem Freistoß die erste Torannäherung des Spiels verzeichnete. Der lange Ball verpasst Freund und Feind und trudelt am langen Pfosten vorbei ins Toraus.

Die erste richtige Torchance war dann gleich ein sogenannte 100%ige und ereignete sich in der 31. Spielminute. Nach einem langen Ball rutscht das Spielgerät der Lampertswalder Abwehr durch und Mirko Tillner erläuft sich diesen Ball. Der Kapitän des LSV schießt diesen Ball sofort aus der Drehung Volley aufs Tor, aber trifft nur den herausstürmenden Torhüter M. Bade und nicht das Tor. Diese Aktion schien ein kleiner Wachrüttler zu sein und erwärmte auch die Gemüter der zahlreichen Zuschauer. So hatte Lamperstwalde in der 33. Spielminute, wieder nach einen Freistoß, eine sehr gute Kopfballchance, doch der Ball geht knapp am langen Pfosten vorbei. Hier wäre der LSV Schlussmann wohl machtlos gewesen. Nur 1 Minute später nach einer Ecke für Lampertswalde etwas Unordnung in der Tauschaer Hintermannschaft, doch die vielbeinige Abwehr des LSV wirft sich in die äußerst guten Einschussmöglichkeiten für den SVL.

In der 36. Spielminute dann der LSV im Pech. Fred Kühne bekommt einen Abpraller auf Höhe der Strafraumgrenze auf seinen starken rechten Fuß, setzt zum Schuss an, doch der Gegner kommt mit offener Sohle ihm entgegen gesprungen. Ein klares Foul an Fred Kühne im oder kurz vor dem Strafraum doch der Schiedsrichter lässt weiterlaufen. Dies löste nicht nur Unverständnis bei den Tauschaern aus. Auch die Lampertswalder wussten, dass Sie hier im Glück waren. Nach einer etwas längeren Behandlungspause ging es glücklicherweise für Fred Kühne weiter.
Nach diesen kurzweiligen intensiven sechs, sieben Minuten verflachte die Partie wieder und beide Mannschaften neutralisierten sich im Mittelfeld. So ging es mit einen 0 zu 0 in die Halbzeitpause. In der Pause wechselt Tauscha das erste Mal. Für Patrick Feige kommt der wiedergenesene Michael Klotzsch.

Die zweite Halbzeit begann gleich mit einem Paukenschlag. Wieder erläuft sich Tillner einen Ball und sieht sich nur noch dem Lampertswalder Hüter gegenüber. Der Lampertswalder Tormann stürmt aus dem Tor und bleibt wieder Sieger im Duell mit Tillner. Tauscha in der zweiten Hälfte klar spielbestimmender, doch der Spielfluss wird immer wieder mit Fouls gestoppt. In der 58. Spielminute dann der nächste Aufreger. Wieder im Mittelpunkt des Geschehens Fred Kühne und der Schiedsrichter. Eine hohe Flanke segelt wunderbar auf Fred Kühne. Sein Gegenspieler, der in diesem Moment schlecht postiert war, wusste sich nicht besser zu helfen als sich auf Fred zu schmeißen und ihn zu umklammern. Unter der Last des Gegners war es für Fred unmöglich den Ball im Tor unterzubringen und Fred sackte, nachdem sein Gegner nun schon einen Weile auf im hing, zusammen. Der Versuch sich aus der Umklammerung zu lösen war dann für den Schiedsrichter zu energisch und deshalb entschied er auf Stürmerfoul. Unerklärlich bleibt, wie man dieses klare Foul wieder nicht sehen konnte.

Und so kommt es wie es kommen muss. Wenn man kein Glück hat kommt auch noch Pech hinzu. Einer der wenigen Konter des SV Lampertswalde in der zweiten Hälfte besorgt die Führung für das Heimteam (61. Spielminute). Eine Flanke von der linken Seite kann nicht verhindert werden und diese findet den Kopf von Nick Wilhelm der wenig Mühe hat aus 2 Metern den Ball im Tor zu versenken. Direkt im Anschluss an den Treffer wechselt Tauscha das zweite Mal und Ulrich Gründling kommt für Paul Petzold.
Mit dem Mut der Verzweiflung wirft nun Tauscha alles nach vorn, um die nächste Niederlage noch abzuwenden. Torchancen bleiben jedoch Mangelware. Entweder bespielen die Tauschaer die sich ergebenden Räume zu ungenau oder die Flanken gehen ins Nirwana. Auch die vielen Standards bringen keinen zählbaren Erfolg. Kurz vor Ultimo feiert Benjamin Arndt sein Comeback und kommt zu seinen ersten Spielminuten in dieser Spielzeit. Für ihn muss Martin Johne das Feld räumen. Mit diesem Wechsel spielt Tauscha nun alles oder nichts. Hinten werden jegliche taktischen Vorgaben ver- und alles nach vorn geworfen. Fast jeder Angriff endet mit einen Foul der Lamperstwalder. Doch die guten Freistoßgelegenheiten sind genauso ungenau, wie die Tauschaer Angriffe und so bringt Lampertswalde die Führung über die Zeit und kann das Derby für sich entscheiden.
Für Tauscha spielten:
Veit Griebsch, Nick Hoffmann, Alexander Voigt, Martin Johne (84. Benjamin Arndt), Mirco Tillner, Simon Lucchesi, Patrick Feige (46. Michael Klotzsch), Fred Kühne, Paul Wyrowski, Lukas Schütt, Paul Petzold (62. Ulrich Gründling)