Nachdem es einige Unklarheiten bezüglich der Corona-Auflagen gab und gibt und auch der Kreisverband keinerlei Kommunikation mit den Vereinen oder Schiedsrichtern im Vorfeld geführt
hatte, war bis kurz vor Anpfiff nicht klar ob das Spiel überhaupt stattfinden kann. Am Vormittag musste jedenfalls das Spiel der A-Jugend Landesklasse ausfallen, obwohl bereits alle Spieler auf dem Platz standen. Alles in Allem also keine optimalen Voraussetzungen für ein wichtiges Spiel in dem es für den LSV um die Tabellenspitze und für die Gäste aus dem Meißner Triebischtal um Punkte im Abstiegskampf geht.

Von Beginn an zeigte sich, was sich über die gesamten 90 Minuten fortsetzen sollte. Meißen stand tief und lauerte auf Konter. Der LSV bestimmte das Spiel und versuchte sich durch die dicht gestaffelte Defensive zu kombinieren. Das gelang am Anfang noch nicht, sodass es bis zur 10. Minute dauerte bis Patrick Feige die erste Chance auf dem Fuß hatte.

In der 14. Minute dann die erste Offensivaktion der Gäste. Der LSV, auf der linken Seite schlecht gestaffelt, ermöglichte den Gäste einen Pass in die Tiefe. Die Innenverteidiger des LSV konnten sich nicht einigen, wer denn nun den einzigen Stürmer der Meißner wirklich angreifen soll und ließen lieber beide 4 Meter Platz. Das nutzt Marc-Eric Schneider aus, nimmt den Ball in Ruhe an, dreht sich Richtung Tor und setzt den Ball aus 18 Metern links unten genau neben den Pfosten. 0:1 für Meißen.

Danach war klar wie die Spiel weiter geht. Meißen noch tiefer, der LSV noch mehr unter Zugzwang. Lange Bälle brachten keinen Erfolg für den LSV. Also musste es spielerisch gelöst werden. Wenn es flach über die Außen ging, ergaben sich Chancen. Mirko Tillner in der 26. Minute und Patrick Feige in der 33. Minute konnten die Angriffe aber nicht erfolgreich, am guten Meißner Schlussmann vorbei, im Tor unterbringen. So ging es mit dem 0:1 in die Pause.

Direkt nach Wiederanpfiff rollte dann eine Welle nach der anderen aufs Meißner Tor. Großchance um Großchance. Allein in diesen 10 Minuten nach dem Seitenwechsel waren Chancen für 3 oder 4 Tore. Patrick Feige alleine vorm Hüter – gehalten, Mirko Tillner alleine vorm Hüter – gehalten. Simon Luccechsi aus 10 Metern – vorbei. Kopfball Lucas Schütt- vorbei. Das Tor war wie vernagelt.

LSV Coach Schulze stellte in der 55. Minute taktisch um und brachte Benjamin Arndt für Johann Hausdorf ins Spiel. Paul Hoyer jetzt über links, brachte nochmal eine andere Komponente ins Offensiv-Spiel. Nächster Angriff. 60. Minute. Eingabe von links, Abschluss Simon Lucchesi – wieder vorbei. 2 Minuten später, Eingabe von rechts – Michael Klotzsch alleine vorm Tor, wieder nix. Und wie es Fußball manchmal so ist, wenn du vorne die Dinger nicht machst bekommst du hinten meist die Quittung dafür. So wäre das Spiel wahrscheinlich entschieden gewesen, wenn Gästestürmer Schneider in der 68. Minute, beim einzigen Meißner Angriff in der 2. Halbzeit, nicht noch im letzten Moment durch eine beherzte Grätsche von Ulrich Gründling vorm Einschuss geblockt worden wäre.

3 Minuten später dann der erlösende Treffer für den Gastgeber. LSV Kapitän Michael Klotzsch mit einem gelungenen Solo auf die Grundlinie, diesmal sauber in den Rücken der Abwehr gelegt. Dort lief der eingewechselte Arndt goldrichtig ein und schob den Ball gekonnt in die Ecke. So einfach kann es gehen. 1:1 Ausgleich. Für Meißen war auch dieser eine Punkt wichtig, für den LSV zu wenig. Und so wurde weiter auf das nächste Tor gedrängt. Ecke um Ecke, Torschuss um Torschuss. Aber weder Patrick Feige in der 81. Minute, noch Benjamin Arndt in der 85. Minute konnten den Siegtreffer erzwingen. Auch der eingewechselte Peter Hoffmann scheiterte kurz vor Schluss. Die LSV Offensive war an diesem Tag einfach nicht kaltschnäuzig und konsequent genug. Die Gäste kämpften aufopferungsvoll und warfen alles rein um diesen einen Punkt mitzunehmen. Die Meißner hatten sich am Ende ihren Punkt redlich verdient und feierten diesen auch zurecht.

Bei einem Eckenverhältnis von 15:1 und ein Torschussverhältnis von 18:3 muss aber einfach mehr als ein Punkt für den LSV rauskommen. Das ist es vielleicht, was im Moment noch zu einem Spitzenteam fehlt.